Rollenaufteilung

 

 

Kinder von Alkoholiker/innen, haben erhöhte Risikofaktoren für eine eigene Suchtentwicklung.

Bei einer Langzeituntersuchung (30 Jahre) wurde festgestellt, dass ca. 28% der Söhne abhängiger Väter im Laufe ihres Lebens eine eigene Abhängigkeit entwickeln. Die Söhne abhängiger Mütter scheinen weniger gefährdet, eine eigene Abhängigkeit zu entwickeln. Die Töchter alkoholabhängiger Eltern, haben eine erhöhte Tendenz bei der Wahl eines Partners, diejenigen mit Alkoholproblemen zu bevorzugen.  Kinder aus Suchtmittelgeprägten Familien, können häufig weder zu sich, noch zu anderen ein stabiles Vertrauensverhältnis aufbauen. In der Familiengemeinschaft, übernehmen die Kinder oft Rollen, die ihnen eine Art Sicherheit geben. Die typischen Rollen der Kinder sind wie folgt: Der Held / die Heldin - Häufig Erstgeborene Versteckt wahre Empfindungen durch Hilfsbereitschaft - Tut, was andere für „gut und richtig“ halten - Übermäßige Verantwortungsübernahme, auch der Elterlichen Pflichten - Häufig unauffällig - Ein Gefühl von „Schuld“ bleibt zurück, weil sie nicht alles schaffen können - Gefährdet, später selbst suchtkranken Partner zu wählen. Der Sündenbock / der Rebell - Häufig Zweitgeborene - Komplementäre Form der Aufmerksamkeit zum „Helden“ - Hilft, vom Familienproblem abzulenken durch Aggressivität, kriminelle Handlungen oder Schulprobleme - Bindet die Eltern in gemeinsamer Sorge - Gefährdet, später selbst suchtmittelabhängig zu werden. Der Träumer / die Träumerin - Fluchtverhalten - Zurückgezogen - Wirkt „pflegeleicht und problemlos“ - Unauffällige Einzelgänger/in, kann sich scheinbar gut alleine beschäftigen - Häufig „stabiler Faktor“ in der Familie - Gefährdet, psychosomatische Störungen / Essstörungen / Beziehungsstörungen zu entwickeln. Der Clown / das Maskottchen - Vermeidet Spannung durch Ablenken und permanente Witze / Späße - Für die „gute Stimmung“ in der Familie verantwortlich - Sorgt für Ablenkung vom Problem - Formen von Hyperaktivität - Angst und Unsicherheit hinter Maske von „Spaß“ verborgen - Weicht allen Konflikten aus - Geringe Spannungs- Frustrationstoleranz - Gefährdet, später selbst eine Alkohol- und/oder Medikamentenabhängigkeit zu entwickeln. Kinder aus suchtbelasteten Familien, wachsen häufig mit drei zentralen Botschaften auf: Sage nichts – fühle nichts – vertraue niemanden.